Torben Kuhlmann

"Die Liebe für das Zeichnen und Malen begleitet mich eigentlich schon immer, ebenso wie eine gewisse Veranlagung dazu.“ (Kuhlmann, Torben 2020)

 

Abb. 1: Porträt Torben Kuhlmann

Schon im Kindergarten packt den 1982 geborenen Torben Kuhlmann die Leidenschaft zum Malen und zum Basteln von Sachbüchern, die er mit technischen Zeichnungen illustriert. Bis heute trägt ihn diese Leidenschaft, die ihm bereits im Kindergarten und in der Schule den Beinamen „der Zeichner“ einbrachte. Auch das kreative Spielen mit Bauklötzen und das Tüfteln an Seifenkisten faszinierte Torben Kuhlmann in seiner Kindheit (Montag 2019).

2012 schließt er, nach dem Abitur und dem Zivildienst an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg, sein Studium im Bereich Illustration und Kommunikationsdesign erfolgreich ab. Schon während des Studiums arbeitet Torben Kuhlmann als freiberuflicher Illustrator (Montag 2019).

 

 

„Mir ging es fast nie nur um das Bild, sondern fast immer wollte ich es in einen erzählerischen Kontext stellen. Da erkannte ich, dass ein Illustrator in mir schlummert.“ (Kuhlmann, Torben 2020)

 

 

Diese Erkenntnis über seine Berufung als Illustrator ist für Torben Kuhlmann ausschlaggebend für seinen nächsten Schritte als selbstständiger Illustrator. Aktuell lebt Torben Kuhlmann in Hamburg.

 

Werke

Abb. 2: Illustration aus „Lindbergh. Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“

Die Begeisterung für Bilderbücher kommt bei Kuhlmann erst durch sein Studium und eine Kinderbuchmesse in Bologna auf. Sein erstes eigenes Bilderbuch „Lindbergh“ entsteht demnach im Rahmen seiner Abschlussarbeit für ein Studium an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg (vgl. Poll, Jorghi; Wedan, Andrea 2020). Die Hauptrolle spielt eine fliegende Maus (vgl. Kuhlmann, Torben 2020). „Lindbergh“ wird im NordSüd Verlag veröffentlicht und zu einem internationalen Bestseller (vgl. NordSüd Verlag o. J. a). Inzwischen liegen Übersetzungen in 30 Sprachen der Mäuseabenteuer vor.

Nach dem „Lindbergh“-Debüt erscheinen noch weitere Abenteuer der „Mäuseluftfahrt“-Reihe. In jedem Band erlangen die Helden die entscheidende Erkenntnis durch die Mäuse (vgl. Platthaus, Andreas 2021). Im vierten Band „Einstein“ begeistert sich eine Maus für das Thema Zeit und Zeitreisen. Sie baut eine fantastische Maschine und begibt sich damit auf ein spannendes Abenteuer. Am 26. September 2024 veröffentlicht der NordSüd Verlag den fünften Band „Earhart – Der abenteuerliche Flug einer Wühlmaus“ (vgl. NordSüd Verlag o. J. b). Amelia Earhart wird in diesem Band ein Denkmal errichtet und als Ikone der Frauenrechtsbewegung inszeniert (vgl. NordSüd Verlag o. J. b). Bei dem Versuch mit einer Flugmaschine nach Afrika zu gelangen, um eine riesige Katze zu finden, trifft eine wissbegierige Maus auf Amelia Earhart (vgl. NordSüd Verlag o. J. b). Beide teilen sie die Leidenschaft fürs Fliegen (vgl. NordSüd Verlag o. J. b).

Abb. 3: Illustration aus „Maulwurfstadt“

Die Begeisterung für Pioniertaten findet sich nicht nur in Torben Kuhlmanns Mäuseabenteuern wieder, sondern auch in dem Bilderbuch „Maulwurfstadt“ (NordSüd Verlag), welches vom Deutschlandfunk im April 2015 zu einem der „7 besten Bücher für junge Leser“ ausgezeichnet wurde.

„Ich hatte ein großes Interesse an den frühen Flugzeug-Ingenieuren und Bastlern, die in ihren Schuppen wackelige Konstruktionen zusammenschraubten, um damit der erste Mensch zu werden, der das Fliegen erlernt.“ (Kuhlmann, Torben 2020).

 

Für seine Zeichnungen in den Bilderbüchern benutzt Torben Kuhlmann hauptsächlich einen Zeichenstift und Aquarellfarben (vgl. Kuhlmann, Torben 2020). Die kreative Arbeit findet vorwiegend anlog statt. „Ein verkorkster Strich oder ein ungewollter Farbklecks können sich als bereichernde „Fehler“ erweisen […]“ (Kuhlmann, Torben 2020). Fehler zu machen, gehört für ihn zum Prozess und genauso wie die Mäuse in seinen Geschichten lernt auch er aus seinen Fehlern. „Nicht aufgeben, von Großem träumen und den eigenen Fähigkeiten sowie den Prinzipien der Wissenschaft vertrauen“ (Kuhlmann, Torben 2020), das lernen die Leser*innen von den Abenteuergeschichten der Mäuse.

 
„Das Ziel war ein gewisses Maß an Realismus.“ (Kuhlmann, Torben 2020)

Der Wunsch nach Realismus zeigt sich in den Illustrationen der Mäuse, welche stets sehr realitätsnah dargestellt werden (vgl. Kuhlmann, Torben 2020). Dies hebt Torben Kuhlmann von anderen Illustrationsstilen hab. Für ihn ist es von Bedeutung, dass sich die Mäuse nahtlos in die dargestellte Welt einbetten, in der dann die fantastische Geschichte stattfindet.

Abb. 4: Illustration aus „Die graue Stadt“

Aufgrund des angestrebten Realismus in seinen Werken orientiert sich Torben Kuhlmann an stumpfen Farbtönen und Mischfarben. Dabei sind Zeichenstift und Aquarellfarben, teilweise auch Acryl- und Ölfarben, seine bevorzugten Utensilien. Mit ihnen erreicht er die passende Farbabstimmung. In seinem Buch „Die graue Stadt“ aus 2023 spielt z.B. die Farbe Grau in den Bildern eine tragende Rolle. Das Mädchen Robin, welches mit ihrem Vater in die Stadt zieht, kämpft gegen die Uniformisierung und das gleichmacherische Denken in der Stadt an (vgl. Trinks, Stefan 2023). In den Schaufenstern der Stadt entdeckt Robin nur die Farbe Grau und in der Schule tanzt sie mit ihrem gelben Regenmantel aus der Reihe (vgl. Trinks, Stefan 2023). Sowohl Kinder als auch Eltern sind erstaunt, „[…] wie subtil und im besten Sinne altmeisterlich der Illustrator auch den grauesten Seiten seiner Stadt als Gesellschaftsmetapher Farbe verleiht“ (Trinks, Stefan 2023).

 
„Ich war schon als Kind von detailreichen Bildern begeistert: Bildern, die man wie Texte lesen konnte und die mit ihren versteckten Details auch etwas erzählten.“ (Kuhlmann, Torben 2020)

 

Torben Kuhlmanns Bilder zeichnen sich durch Detailgenauigkeit und intensive Recherche aus (vgl. Poll, Jorghi; Wedan, Andrea 2020). Die FAZ schreibt über seinen nostalgischen Zeichenstil: „Man wird bis Janosch zurückgehen müssen, um etwas Vergleichbares zu finden“ (vgl. Platthaus, Andreas 2021).

 

„Jedes der Bücher beeindruckt vor allem mit den opulenten ganz- und doppelseitigen Illustrationen Kuhlmanns, die bisweilen über ganze Seitenfolgen hinweg kein einziges Wort brauchen, um die jeweilige Geschichte voranzubringen.“ (Platthaus, Andreas 2021)

 

Abb. 5: Alva und das Rätsel der flüsternden Pflanzen

Trotzdem sind Torben Kuhlmanns Bücher stets auch mit großen Textteilen versehen um alle Generationen abzuholen (vgl. Platthaus, Andreas 2021). Torben Kuhlmanns Wunsch ist es nicht nur Kinder mit seinen Bilderbüchern zu begeistern, sondern auch junge Erwachsene. Er zieht keinen Trennstrich zwischen Kindern und Erwachsenen und nimmt seine jungen Leser*innen sehr ernst, was in einer detailgenauen Recherche mündet (vgl. Kuhlmann, Torben 2020). Die FAZ schreibt zu seinem Buch „Einstein“, dass es sich um ein tierisches Bildungsprogramm handelt, welches nicht an Spannung mangelt (vgl. Platthaus, Andreas 2021).

Neben dem Schreiben und Zeichnen von Bilderbüchern illustriert Torben Kuhlmann auch (Jugend-)Bücher z.B. jenes von Yarrow Townsend über die geheimnisvolle Reise eines besonderen Mädchens, das mit Pflanzen sprechen kann. Zudem fertigte er seit 2006 immer wieder Infografiken für große Magazine wie National Geografic und den Stern an oder arbeitete an großen Werbeproduktionen für Ricola, die Post oder Mercedes Benz Steelworks mit.